Bauplanung

Einen dicken Aktenordner und ein Modell vom geplanten Bau übergab die Hospizstiftung GG am Montag, 24. Februar 2025, dem Ersten Kreisbeigeordneten Adil Oyan und den beiden für die Bearbeitung verantwortlichen Mitarbeiterinnen des Kreisbauamtes im Groß-Gerauer Landratsamt. Im Ordner befand sich der Bauantrag für das stationäre Hospiz für den Landkreis, das in unmittelbarer Nachbarschaft der Kreisverwaltung in Groß-Gerau in den kommenden zwei Jahren entstehen soll.

Dr. Harald Braun von der Hospizstiftung GG zusammen mit dem EKBO Adil Oyan, der Leiterin der Bauaufsicht Marion Reuter und Dagmar Uhlmannsiek vom Kreisbauamt (v.l.n.r.) bei der Übergabe des Gebäudemodells und des Bauantrages

„Wir sind froh und stolz, dass wir heute die Unterlagen übergeben können, nachdem wir seit Beginn der Stiftungsarbeit vor wenigen Jahren für dieses Projekt geworben und gearbeitet haben“, sagte Petra Boulannouar als Vorsitzende des Stiftungsvorstandes.

Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan nahm die Unterlagen gemeinsam mit Marion Reuter, Fachdienstleiterin Bauaufsicht, und der zuständigen Sachbearbeiterin Dagmar Uhlmannsiek entgegen. Für die Stadt Groß-Gerau, die ebenfalls in die Planungen eingebunden ist, nahm Michael Kirschning vom Amt für Stadtplanung und Bauverwaltung an dem Termin teil. Die Stiftung wurde repräsentiert von Petra Boulannouar, Dr. Harald Braun (Vorstand) und Sina Senßfelder (Leiterin der Geschäftsstelle). Mit dabei war außerdem der Architekt Dietmar Opitz von dem beauftragten Büro SHP Architekten aus Darmstadt.

Gruppenbild von der Übergabe des Bauantrages (v.l.n.r.): Michael Kirschning (Stadt Groß-Gerau), Marion Reuter, Adil Oyan, Dagmar Uhlmannsiek (Kreis Groß-Gerau), Petra Boulannouar, Dr. Harald Braun, Sina Senßfelder (Hospizstiftung GG) und Dietmar Opitz (SHP Architekten) (Foto: Kreisverwaltung Groß-Gerau)

Bereits gut zwei Wochen zuvor hatte die Stiftung rund 40 Gästen aus der Runde ihrer Freunde und Förderer die Pläne für das stationäre Hospiz im Hotel Adler in Groß-Gerau vorgestellt. Bei dem Treffen war Petra Boulannouar noch einmal auf die bisherige Historie eingegangen, hatte die gemeinsame Anstrengung und die Ausdauer aller Beteiligten gelobt („Es ist grandios, wie wir hier zusammenarbeiten“), genauso die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. All dies hat dazu geführt, dass im vergangenen Jahr das 1.700 Quadratmeter große Grundstück Ecke Tielter Straße/ Europaring gekauft werden konnte.

Das Hospizgebäude, das bald dort entsteht, wird zwölf stationäre Plätze und vier Tageshospizplätze erhalten. „Wir planen ein modernes Haus mit familiärem Charakter, in dem Menschen am Ende des Lebens und ihre Angehörigen würdevoll Abschied nehmen können“, so Petra Boulannouar. Die Einrichtung soll innovativ sein, sowohl was das Pflegekonzept als auch Energie angeht. Dazu gehört ein „Low-Tech-Konzept“, so dass möglichst wenig Energie verbraucht wird, der CO2-Fußabdruck gering bleibt und der Betrieb kostengünstig ist.
Raimund Schreckenberger, selbst Architekt und wie weitere Aktive der Hospizstiftung in die Vorarbeiten für die Planung eng eingebunden, stellte die Pläne für das Haus im Detail vor. Es soll im Sommer nicht zu heiß darin werden, im Winter soll es nicht zu viel Energie abgeben. Vorgesehen sind Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach und Wärmepumpen. Das Hausdach ist als Retentionsdach geplant, unter dem sich kontrolliert Wasser sammeln kann, das das Gebäude kühlt.

Das Hospiz wird auf einem 1.700qm großen Grundstück im Groß-Gerauer Stadtteil Auf Esch unweit des Landratsamtes gebaut

Der Haupteingang ins Hospiz wird sich in etwa auf Höhe des Zebrastreifens befinden, der an der Kreuzung mit der Wilhelm-Seipp-Straße über den Europaring führt. Im Erdgeschoss finden sich die Zimmer fürs Tageshospiz, ein Konferenzbereich, Platz fürs Pflegepersonal, ein Ruheraum, ein Gästezimmer für Angehörige, ein Friseur, eine kleine Küche und ein Therapieraum. Der zweite Hauseingang von der Tielter Straße aus ist quasi der Personaleingang.

Das stationäre Hospiz mit Tageshospiz wird ein modernes Haus mit familiärem Charakter

Treppenhaus und Aufzüge führen in den 1. und 2. Stock. In der ersten Etage sind alle Zimmer des stationären Bereichs. Von dort haben die Gäste Ausblick in den großen Garten, der auch nach der Bebauung erhalten bleibt. Die Servicezimmer sind Richtung Norden, d.h. Richtung Europaring ausgerichtet. Es sind umlaufende Balkone eingeplant, so dass die todkranken Bewohner auch draußen sitzen und den Ausblick genießen können, ohne sich großartig fortbewegen zu müssen. Im 2. Stock gibt es einen Raum der Stille, um Abschied von Verstorbenen zu nehmen. Außerdem sind dort Verwaltung, ein Besprechungsraum und eine Terrasse eingeplant.

Stolz präsentieren die Stiftungsvertreter die Pläne und das Modell zum neuen Hospiz für den Landkreis Groß-Gerau (v.l.n.r): Dr. Karl Katzmann (Vorstand), Raimund Schreckenberger (Architekt), Sina Senßfelder (Leiterin der Geschäftsstelle), Klaus Wittmann (Architekt), Petra Boulannouar (Vorstandsvorsitzende) und Dieter Renth (Architekt)

Da bereits sehr viele klärende Vorgespräche geführt wurden, u.a. mit Heimaufsicht und Brandschutzvertretern, hoffen die Beteiligten, dass es nun zügig – innerhalb von ein paar Monaten – klappt mit der Baugenehmigung. Die Bauzeit für das stationäre Hospiz wird rund 18 Monate betragen, wenn es dann losgehen kann. Stiftung und Architekt rechnen damit, dass das in Spätsommer/Herbst 2025 der Fall sein wird. Zunächst wird dann das bestehende Gebäude auf dem Grundstück Ecke Tielter Straße/ Europaring abgerissen – und direkt im Anschluss soll der Bau des Hospizgebäudes beginnen.

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